25.06.2018: Welsch droht Entzug der Ehrensenatorwürde

Welsch droht Entzug der Ehrensenatorwürde

Dem früheren saarländischen Ministerpräsidenten Heinrich Welsch droht wegen seiner NS-Vergangenheit posthum der Entzug der Ehrensenatorwürde der Universität des Saarlandes. Uni-Präsident Manfred Schmitt will einen entsprechenden Antrag in den Senat der Uni einbringen. Zuvor hatten bereits Vertreter der Studierenden den Entzug gefordert.

„Wer aktiv hier als Gestapoleiter in Trier Leute nach Berlin gemeldet hat, die im Saargebiet im Widerstand aktiv waren, der hat es nicht verdient, diesen Ehrentitel zu tragen, egal wie er sich danach für diese Universität eingebracht hat“, sagte Dennis Kundrus von der Linken Liste.

Der gebürtige Saarlouiser Welsch war 1934 vor dem Anschluss des Saargebiets an Hitler-Deutschland Leiter der Gestapo in Trier. Auch später hatte er hochrangige Funktionen im NS-Regime inne. 1955 wurde er Übergangsministerpräsident. Angestoßen wurde die Diskussion über Welsch durch jüngste Forschungen des Trierer Historikers Thomas Grotum. Der Beschluss zur Aberkennung der Ehrensenatorwürde muss im Uni-Senat einstimmig gefällt werden. Abgestimmt werden soll am 11. Juli.