15.08.2018: Umstrittene „Hitler-Glocke“ erhält erläuternde Infotafel

Umstrittene „Hitler-Glocke“ erhält erläuternde Infotafel

Die „Hitler-Glocke“ wird weiter Im Turm der Kirche St. Jakob hängen. Zu kirchlichen Anlässen wird sie aber nicht mehr geläutet. Foto: dpa / Uwe Anspach

Herxheim am Berg. Die sogenannte Hitler-Glocke im pfälzischen Herxheim am Berg soll noch vor Jahresende eine erklärende Infotafel erhalten. „Ich denke, der Zeitraum ist realistisch“, sagte Denkmalreferent Armin Hanson vom Landkreis Bad Dürkheim.“

Was den Text angeht, sind wir im Stadium der Vorabstimmung. Es gibt noch keinen offiziellen Antrag.“ Im Gespräch sei eine Stele auf einer Grünfläche der evangelischen Kirche, in deren Turm die Glocke mit der Aufschrift „Alles fuer’s Vaterland. Adolf Hitler“ hängt.

In der Diskussion über die Historie des Klangkörpers hätten jüngste Forschungen mehr Klarheit gebracht, sagte Hanson. „Die Direktion Landesdenkmalpflege hat nun den Beleg dafür, dass die Glocke nicht etwa ein Geschenk Adolf Hitlers war, sondern von der Gemeinde 1934 bezahlt wurde“, sagte der Referent. Der geschichtliche Hintergrund soll auch beim Text für die vorgesehene Tafel berücksichtigt werden.

Nach langem Ringen war beschlossen worden, dass die umstrittene Glocke hängen bleiben, aber nicht mehr zu kirchlichen Zwecken geläutet werden soll. An den Planungen sind auch die Kirchengemeinde und der Gemeinderat sowie die Landeskirche Rheinland-Pfalz beteiligt. Die Glocke hatte bundesweit für viel Aufregung gesorgt.