01.09.2018: Kundgebung „Trauer- und Friedensmarsch“

  • Ort: Rathausplatz, 54411 Hermeskeil
  • Zeit: Samstag 01.09.2018, 15:00 bis 16:30 Uhr
  • Veranstalter: Jens Ahnemüller, Patriotische Friedensbewegung Rheinland-Pfalz

Etwa 60 Personen folgen dem Aufruf des Pfälzer AfD-Landtagsabgeordneten Jens Ahnemüller zum „Trauer- und Friedensmarsch“ der vorgeblich überparteilichen „Patriotischen Friedensbewegung“ auf dem Rathausplatz Hermeskeil. Die Kundgebung dauert von 15:00 bis ca. 16:30 Uhr. Ein zunächst im Anschluss geplanter Trauermarsch anlässlich der aktuellen Ereignisse in Chemnitz, findet aus Sicherheitsgründen nicht statt. Den Opfern „des importierten Terrors“ wird in einer Schweigeminute gedacht. Neben Ahnemüller selbst, treten Jens Maier (AfD Bundestagsfraktion), Maximilian Meurer (Vorsitzender AfD Kreisverband Bernkastel-Wittlich) und Christiane Christen (Kandel ist überall) als Redner*innen auf. ((Christa Weber, »Friedensfest in Hermeskeil: 350 Bürger setzen Zeichen für Vielfalt«, volksfreund.de, Trierischer Volksfreund, 01.09.2018 19:15))

Drei der vier eingesetzten Ordner, darunter Johannes Poensgen und Christian Illner, gehören der Identitären Bewegung (IB) an. Ein fünfter Ordner sei durch die Polizei wegen fehlender Zuverlässigkeit nicht zugelassen worden. ((Deutsche Presse-Agentur, »Ahnemüller: Keine Nähe von Ordnern zu Identitärer Bewegung«, rheinpfalz.de, Die Rheinpfalz, 06.09.2018)) Auf Nachfrage durch den Südwestrundfunk bestreitet Ahnemüller als Organisator von den Verbindungen zur IB zu wissen. Zudem habe nicht er, sondern sein Büroleiter die Ordner ausgewählt. Weiter gibt er an, einer von ihnen (Illner) habe zuvor bereits Videos für die AfD erstellt und dabei gute Arbeit geleistet. Von keinem habe er in Gesprächen rechte Äußerungen vernommen. Die Grünen-Fraktion will das Thema im Innenausschuss des Landtages besprechen. ((»Ordner der Identitären Bewegung eingesetzt«, swr.de, Südwestrundfunk, 06.09.2018 17:00)) Mit Susanne Ponier-Spurdle sowie Alexander und Yvonne Flätgen nehmen zudem weitere Rechtsextremisten aus dem engeren Kreis des ehemaligen NPD-Funktionärs Sascha Wagner an der Mahnwache teil.

Das Bündnis „Buntes Hermeskeil“, bestehend aus etwa einem Dutzend Partnern, darunter Kitas, Schulen, Vereine, das Hermeskeiler Mehrgenerationenhaus, das Familiennetzwerk Hafen und Vertreter politischer Parteien wie SPD und Linke, kann zeitgleich rund 350 Menschen zu einem Friedensfest im benachbarten Stadtpark mobilisieren. Die Reden der rechten Kundgebung werden mit Sprechchören, Trillerpfeiffen und einer Trompete lautstark gestört. Die Polizei vermeldet keinerlei Zwischenfälle. ((Christa Weber, »Friedensfest in Hermeskeil: 350 Bürger setzen Zeichen für Vielfalt«, volksfreund.de, Trierischer Volksfreund, 01.09.2018 19:15)) ((Christa Weber, »Friedensaktionen und Demo am Samstag in Hermeskeil«, volksfreund.de, Trierischer Volksfreund, 30.08.2018 17:12))