AfD-Kreisverbände rufen zum Boykott auf
Der jahrelange innerparteiliche Streit bei der saarländischen AfD hat eine neue Stufe erreicht. Drei von sieben Kreisverbänden haben ihre Delegierten aufgefordert, dem für Freitag angesetzten Landesparteitag in Quierschied fern zu bleiben. Sie werfen der Parteispitze um Josef Dörr erneut undemokratisches Verhalten vor.
Die Kreisverbände Saarpfalz, Merzig-Wadern und St. Wendel rufen zum Parteitagsboykott auf – alle drei sind seit längerem auf Konfrontationskurs zur Parteispitze. Der Vorsitzende des Kreisverbandes Saarpfalz, Lutz Hecker, erklärte, auf dem Parteitag sollten „die letzten Reste von Demokratie in der Partei abgeschafft werden.“
Konkret gehe es um zwei Anträge: Ein Antrag sieht vor, den Kreisverband St. Wendel mit einem anderen AfD-Kreisverband zu verschmelzen. St. Wendel steht der Parteispitze um Josef Dörr kritisch gegenüber. Ein weiterer Antrag hat die Einführung von Schiedsgerichten auf Kreisebene zum Ziel. Das hätte zur Folge, dass Berufungen nur noch vor dem Landesschiedsgericht möglich wären, aber nicht vor dem Bundesschiedsgericht.
Der Parteitag bliebe auch ohne die drei Kreisverbände entscheidungsfähig.