Keine Pflicht zum Gedenkstättenbesuch
Für Schüler im Saarland soll es keine verpflichtenden Besuche von NS-Gedenkstätten geben. Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) hatte zuvor mitgeteilt, dass ihr Ministerium darüber nachdenke, Gedenkstättenbesuche zur Pflicht zu machen.
Für das saarländische Bildungsministerium komme das nicht in Frage, teilte die Behörde dem SR mit. Dagegen sprächen didaktische und pädagogische Gründe.
So könnten Schüler und Lehrer eine verpflichtende Gedenkstättenexkursion als Zwang empfinden. Im schlimmsten Fall könne damit die Absicht eines solchen Besuches konterkariert werden. Aus Sicht des Ministeriums sind auch nicht alle Schüler gleich emotional belastbar oder haben die nötige Reife, um die Eindrücke eines Gedenkstättenbesuchs gut verarbeiten zu können.
Besuche im Lehrplan empfohlen
Allerdings würden in den Lehrplänen in Geschichte und Gesellschaftswissenschaften solche Besuche empfohlen. Konkret werde auf Natzweiler-Struthof, Neue Bremm oder Hinzert hingewiesen. Die Lehrfahrten würden generell immer im Unterricht vor- und nachbereitet. Diese Exkursionen werden in den Lehrplänen für die Klassenstufen neun und höher empfohlen.
Welche Schulen und Klassen tatsächlich NS-Gedenkstätten besuchen, sei dem Ministerium unbekannt. Daten dazu würden nicht erfasst.