2012 als Nachfolgeorganisation der verbotenen Kameradschaft Nationaler Widerstand Dortmund gegründet, ist neofaschistische Kleinstpartei Die Rechte folglich im Ruhtgebiet am stärksten aufgestellt. Während die Partei auch in Niedersachsen und Teilen Ostdeutschlands auf ein Netzwerk einschlägig bekannter Neonazi-Kader zurückgreifen kann, muss sich der Landesverband Südwest mit einem recht kümmerlichen Häufchen um Florian Grabowski aus dem Raum Alzey begnügen. Im Dezember 2013 als Landesverband Rheinland-Pfalz in Bingen gegründet, ((Alex Wißmann, »Ohne Basis, ohne Vorsitzenden«, lotta-magazin.de LOTTA #55, Lotta Magazin, 26.04.2014)) gilt er seitdem als Auffangbecken für vergrämte ex-NPD’ler in der Region. Aufgrund des geringen Zulaufs – praktisch zeitgleich hat sich die offen faschistische Kleinstpartei Der III. Weg gegründet und den radikaleren Teil der Szene an sich gebunden – wird später aus dem Pfälzer Verband der Landesverband Südwest, der seit dem auch für das Saarland verantwortlich zeichnet.
Die Hauptaktivitäten des Landesverbands liegen entsprechend seiner Mitgliederbasis in und um Alzey und sind geprägt von Kundgebungstouren durch die umliegenden Ortschaften Wörrstadt, Saulhein, Sprendlingen und Grabowskis Wohnort Wöllstein. Sofern sich Gegenprotest ankündigt, werden die Kundgebungen üblicherweise von starken Polizeikräften abgeschirmt und finden auf praktisch menschenleeren Straßen und Plätzen statt. Sie dauern dabei selten länger als eine Stunde, viele werden schon nach einem Redebeitrag und etwas Musik nach nur wenigen Minuten wieder beendet. Der Verband kann dabei selten mehr als ein halbes Dutzend Mitglieder auf die Straße bringen, weshalb es seit Herbst 2017 eine Kooperation mit der Kameradschaft Nationaler Widerstand Zweibrücken gibt, bei der man sich gegenseitig auf Kundgebungen und Demonstrationen begleitet, so u.a. auf der Kundgebungstour „Fahrt der Erinnerung“ in Zweibrücken, dem Saarpfalz-Kreis und Neunkirchen (Saar). Im März 2018 wird diese Kooperation um die von Mitgliedern des Landesverbands gegründete Kameradschaft Rheinhessen erweitert. Nach dem jährelichen Fackelmarsch am 14. März 2018 in Zweibrücken wird eine Alzey-Tour zum 20./21. April 2018 angekündigt.
Während Florian Grabowski als Einzelperson auch an Aufmärschen außerhalb seines Einzugsgebiets teilnimmt – etwa in Weimar, Wetzlar oder Bretzenheim – ist der Landesverband als solcher bislang nicht bei überregionalen Veranstaltungen vertreten.
Mitglieder des Landesverband Südwest und dessen Umfeld
- Michael Idir (Landesvorsitzender, Stand: 12.04.2019)
- Florian Grabowski (stellvertretender Vorsitzender, Stand: 12.04.2019)
- André Millenautzki (stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister, Stand: 12.04.2019)
- Gerd Martin van de Löcht (Beisitzer im Vorstand, Stand: 12.04.2019)
- Natascha van de Löcht
- Marko Vogt
- Patrick Held
- Manuela Leder
- Joshua Kropp
- Pascale Jöckel
- Björn Zahn
Landesverband Saar
Im Frühjahr 2015 wird eine Aufbaugruppe für einen saarländischen Landesverband gegründet, der bis auf einen Infostand in Neunkirchen (Saar) nicht eigenständig in Erscheinung tritt. Federführend sind hier der Neonazi Mathias Meyer sowie der Familienklan um Dirk Schmidt, die zunächst in der Kameradschaft Sturmdivision Saar, später dann in der NPD Saar aktiv sind, bis sie sich mit dem Landesvorstand, insbesondere mit dem damaligen SageSa-Chef Sascha Wagner überwerfen und die Partei verlassen. Gesetztes Ziel ist die Teilnahme an den Landtagswahlen 2017 im Saarland. Hierfür wird eine eigene Kampagnenseite unter der Adresse saarlandwahl2017.de registriert (die Domain läuft zwischenzeitlich aus und wird von der Landesregierung übernommen).
Es folgen im Verlauf des Jahres 2016 mehrere Teilnahmen an „überparteilichen“ Kundgebungen von Jacqueline Süßdorfs Bürgerinitiative „Bündnis Saar“ mit Redebeiträgen von Elfi Kämmer-Klopp und ihrem Ehemann Ingo Kämmer, bis man sich im Herbst 2016 schließlich auch mit Süßdorf in die Haare kriegt. Insbesondere Mathias Meyer, der sich selbst als als Nationalsozialisten und Rassisten bezeichnet, liefert sich im Internet einen offenen Schlagabtausch mit Süßdorf. Nach gesundheitlichen Problemen von Dirk Schmidt zerfällt auch der Rest des saarländischen Verbands, der bis zur Landtagswahl im März 2017 endgültig von der Bildfläche verschwunden ist.
(ehemalige) Mitglieder der Aufbaugruppe Saar und deren Umfeld
- Mathias Meyer
- Andreas Fecht
- Elfi Kämmer-Klopp
- Ingo Kämmer
- Dirk Schmidt
- Jacqueline Schmidt
- Nancy Schmidt
- Cindy Schmidt
- Kevin Fischer
- Thomas Klein
- Andreas Seguda
- Riccardo Nicastro
- Nikolas Hohenfels
- Thomas Rausch
- Petra Rausch