Ideenwerkstatt für Aktionen gegen Rechts
Zweibrücken. Ein erstes Treffen soll am 4. Juni in der Zweibrücker Volkshochschule stattfinden.
Das Bündnis Buntes Zweibrücken will wieder deutlich mehr Menschen und Organisationen für Aktionen gegen Rechtsextreme gewinnen. Das erklärte Sprecherin Ingrid Satory gegenüber dem Pfälzischen Merkur. Das sei das Ergebnis eines Mitgliedertreffens, an dem auch die Arbeitsgemeinschaft gegen Rechts des Hofenfelsgymnasiums teilgenommen hatten. Diskutiert seien selbstverständlich auch die Ereignisse rund um den 14. März in diesem Jahr, an dem eine Kundgebung gegen Rechts vom Zweibrücker Ordnungsamt aufgelöst wurde (wir berichteten mehrfach). Besonders empört ist Satory und andere Mitglieder des Bündnisses, dass es den Rechtsextremen erlaubt werde mit brennenden Fackeln durch die Stadt zu ziehen: „Das vermittelt nicht nur eine Stimmung wie 1933, sondern ist auch aus Brandschutzgründen gefährlich.“
Die Sprecherin sieht diese Erlaubnis „nahezu einzigartig in ganz Deutschland“ Auch zu den Holzkreuzen, die von vermeintlichen Neonazis aufgestellt worden seien, habe sie kein Wort von der Verwaltung und deren Spitze gehört. Zumindest hätte diese ihr Bedauern aussprechen müssen. „Bürgermeister und der Beigeordnete vertreten nicht nur den OB, sondern auch das Bild der Stadt nach außen“, kritisiert Satory, die einen Imageschaden Zweibrücken befürchtet. Dass es anders gehe zeige Kurt Pirmann, der sich immer mit großem Engagement und Herzblut für die Anliegen des Bündnisses eingesetzt habe und auch stets selbst als Redner bei den Kundgebungen aufgetreten sei.
Ihr liege sehr daran, dass sich jetzt alle wieder etwas beruhigen und dann gegebenenfalls noch einmal das Gespräch gesucht werde. Ein ähnliches habe schon einmal vor vier Jahren stattgefunden. Damals sei mit Hilfe eines Mitarbeiters des Beratungsknoten gegen Rechts des Landes Rheinland-Pfalz die Zusammenarbeit mit der Polizei deutlich verbessert worden. Auf jeden Fall gelte es im kommenden Jahr wieder ein Zeichen gegen die Neonazis zu setzen. Diese Aktion, wie alle alle anderen Aktivitäten, müssten allerdings gründlich vorbereitet werden. Ob es Schulen, Kirchen, Partein, Gewerkschaften sind – jeder sei gefragt mitzuarbeiten. Ein erstes Treffen der Ideenwerkstatt findet am 4. Juni um 18.30 Uhr in der Volkshochschule statt.