AfD Rheinland-Pfalz will Mitglieder mit Geld zur Teilnahme an Anti-Merkel-Demo bewegen
Mainz – Die rheinland-pfälzische AfD versucht Mitglieder mit Geld zur Teilnahme an einer Anti-Merkel Demo am kommenden Wochenende in Berlin zu bewegen. So bestätigte ein Sprecher die Echtheit einer Mail, die AfD-Landeschef Uwe Junge an Mitglieder geschickt hat.
Die Mail kursiert seit kurzem im Internet, sie liegt auch dieser Zeitung vor. Wie es darin heißt, habe der Landesvorstand am 15. Mai beschlossen, dass den ersten 30 Mitgliedern, die ihre Teilnahme an der Demo nachwiesen, ein Zuschuss von jeweils 50 Euro gewährt werde. Insgesamt stehe ein Budget von 1.500 Euro zur Verfügung. Junge ergänzt augenzwinkernd: „Als Nachweis wäre auch ein Bild von mir am Washington-Platz möglich! ;-)“
Wie Robin Classen, Sprecher des AfD-Landesverbandes, sagte, handele es sich um einen Fahrtkostenzuschuss. Ursprünglich sei ein Bustransfer von Mainz nach Berlin angedacht gewesen. Dieser sei aber nicht zustande gekommen, weil er aufgrund der langen Fahrtstrecke und der Verteilung der Interessenten auf ganz Rheinland-Pfalz nur schwer zu realisieren gewesen sei. „Dennoch wollte der Landesvorstand auch finanziell schlechter gestellten Mitgliedern eine Teilnahme an der Demonstration ermöglichen.“
Der Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Fabian Schütz, sagte: „Es handelt sich ausdrücklich nicht um ‚Demo-Geld‘, sondern um die Umlage von Spendeneinnahmen für den Bustransfer auf die ersten 30 Mitglieder.“ Die AfD pflege nicht den Brauch, wie man es bei Antifa und DGB „stark vermuten“ könne, ihren Mitgliedern „Demo-Geld“ zu bezahlen. „Unsere Mitglieder sind alle motiviert und bringen genügend Initiative mit sich, ohne Bezahlung auf Demonstrationen zu fahren.“