Reaktionen der Parteien auf den Saarlandtrend
Die im saarländischen Landtag vertretenen Parteien sehen in den Ergebnissen des Saarlandtrends meist Positives, blicken aber auch kritisch auf die Ergebnisse. Eine Diskussion gibt es über das Abschneiden der AfD.
Die Parteien im saarländischen Landtag haben die Ergebnisse des aktuellen Saarlandtrends unterschiedlich bewertet. So betonen CDU und SPD, dass sie im Saarland deutlich bessere Umfrageergebnisse erzielen als in anderen Bundesländern. Die Linke sieht Potenzial für ihre Arbeit im Saarland. Die AfD spricht von den Früchten ihrer Arbeit im Landtag.
„Die Umfrage bestätigt die CDU Saar mit einem Vorsprung von rund zehn Prozentpunkten klar als die stärkste politische Kraft im Land“, äußerte sich der Generalsekretär der CDU Saar, Markus Uhl, zu den Ergebnissen der Sonntagsfrage. Die Zahlen untermauerten den Führungsanspruch des Ministerpräsidenten Tobias Hans und der CDU in der saarländischen Landesregierung.
Auch SPD-Saar-Generalsekretär Christian Petry sieht die SPD im Saarland stabil, da sie zehn Prozentpunkte über dem Bundesschnitt liege. Dass die CDU mehr verloren habe als die SPD, führt Petry darauf zurück, dass Ministerpräsident Hans „holprig gestartet“ sei.
Reaktionen der Opposition
„31 Prozent der Saarländerinnen und Saarländer sind mit der Arbeit der Linksfraktion sehr zufrieden oder zufrieden, das zeigt unser Potenzial“, bewertet der parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion, Jochen Flackus, die Ergebnisse. „Dass CDU und SPD an Zustimmung verlieren, erklärt sich mit der Unzufriedenheit vieler Bürgerinnen und Bürger mit der Arbeit der Großen Koalitionen auf Bundes- und Landesebene.“ Vor allem wachsende Armut und Ungleichheit, ein Mangel an bezahlbaren Wohnungen und Probleme an Schulen sorgten für Unmut.
Die AfD führt ihr Abschneiden auf einen Vertrauensverlust der Bevölkerung im Saarland in die Regierungskoalition zurück. So zeigten die Vorgänge um den LSVS exemplarisch die Inkompetenz und „Filzokratie“ im Land. Die politische Arbeit der AfD-Landtagsfraktion trage nun Früchte und erfahre eine „breite Zustimmung in der Bevölkerung“.
Diskussion über Abschneiden der AfD
Als besorgniserregend bezeichnete CDU-Generalsekretär Uhl die Zuwächse der AfD. Die Menschen erwarteten zu Recht, dass in der Landesregierung Lösungen entwickelt und umgesetzt würden. Dies sei auch der beste Weg, um Handlungsfähigkeit zu beweisen und damit Vertrauen zurückzugewinnen.
„Die Werte der AfD sind als Mahnung an CDU und insbesondere CSU zu verstehen, auf verbale und programmatische Radikalisierung zu verzichten und sich stattdessen in Zukunft den wirklichen Problemen der Menschen zu widmen“, sagte SPD-Generalsekretär Petry. Der verantwortungslose Unionsstreit löse kein einziges Problem, mache aber eine Partei wie die AfD stark.
„Dass die AfD bei der Sonntagsfrage derart zulegt, hat wenig mit ihrer Arbeit im Landtag zu tun, sondern vor allem mit der Bundespolitik und einer generellen Unzufriedenheit vieler Bürgerinnen und Bürger mit der Politik, der sie einen Denkzettel verpassen wollen“, analysierte Linken-Politiker Flackus. Es werde die Herausforderung der nächsten Zeit sein, die Unzufriedenen wieder zu gewinnen.