Uni entzieht Welsch Ehrensenatorwürde
Die Universität des Saarlandes hat im Umgang mit der NS-Vergangenheit des ehemaligen saarländischen Ministerpräsidenten Heinrich Welsch ein klares Signal gesetzt. Der Senat der Uni hat einstimmig beschlossen, Welsch posthum die Ehrensenatorwürde abzuerkennen.
Der Jurist aus Saarlouis war 1934 als Leiter der Gestapo in Trier für die Verfolgung von Hitlergegnern zuständig, hatte bis 1945 weitere hochrangige Führungspositionen inne.
Führende Ämter und Positionen innerhalb des NS-Regimes seien nicht vereinbar mit der höchsten akademischen Ehrung einer wissenschaftlichen Institution, sagte Uni-Präsident Schmitt zur Begründung für den nun erfolgten Schritt.
Schmitt unterstützte Initiative von Studenten
Schmitt hatte sich einer Initiative von Studierenden angeschlossen und den Antrag auf Aberkennung der Ehrensenatorwürde im Senat gestellt. Der Name von Welsch soll nun mit einem entsprechenden Vermerk auf der Webseite der Uni versehen werden.
Welsch war 1961 zum ersten Ehrensenator der Uni ernannt worden. Er war zu dieser Zeit Präsident des Deutschen Roten Kreuzes im Saarland und mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.