Kandel: 200 Rechte, 500 Gegendemonstranten
Einer Demonstration des rechten „Frauenbündnisses“ mit rund 200 Personen standen fünf Versammlungen linker und bürgerlicher Gruppen mit etwa 500 Personen gegenüber.
„Lassen uns Demokratie nicht kaputtmachen“
Unter den Slogans „Singen gegen rechts“ oder „Kein Platz für rechte Hetze“ machten die Initiativen „Wir sind Kandel“ (bürgerliches Bündnis) und „Kandel gegen Rechts“ (Antifa und linke Gruppen) gegen das rechtsextreme „Frauenbündnis“ um deren Initiator Marco Kurz mobil, das seit dem Tod der 15-jährigen Mia in Kandel jeden ersten Samstag im Monat aufmarschiert. Bemerkenswert war, dass Wörths Bürgermeister Dennis Nitsche (SPD) und der SPD-Fraktionsvorsitzende im rheinland-pfälzischen Landtag, Alexander Schweitzer, sowohl auf der Versammlung der Antifa als auch beim bürgerlichen Bündnis sprachen. „Es ist unglaublich wichtig, dass wir zusammenstehen und solidarisch sind im Kampf gegen rechts sind und nicht einfach nur zuschauen. Wir brüllen die Rechten aus der Stadt“, betonte Nitsche. Sein Parteigenosse Schweitzer stieß ins gleiche Horn. „Ich bin Antifaschist, weil ich Demokrat bin. Wir lassen uns von denen unsere Demokratie nicht kaputt machen. Lasst uns gemeinsam friedlich demonstriere und den Rechten nicht den öffentlichen Raum überlassen.“
Polizei: „Relativ friedlich“
Insgesamt blieb es laut einer Sprecherin des Polizeipräsidiums Rheinpfalz in Anbetracht der bisher größten Versammlungsdichte seit Langem in Kandel relativ friedlich. Allerdings wurde ein junger Mann aus der Antifa-Szene, der gegen Beamte gewalttätig wurde, kurzfristig festgesetzt. Ein weiterer Demonstrant aus der linken Szene soll einen Polizeihund attackiert haben. |voko