12.10.2018: Todestag von Willi Graf jährt sich zum 75. Mal

Todestag von Willi Graf jährt sich zum 75. Mal

Vor 75 Jahren wurde der Saarbrücker Willi Graf als Mitglied der Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“ von den Nationalsozialisten durch das Fallbeil hingerichtet. Um an ihn zu erinnern, gibt es in der Landeshauptstadt in den kommenden Tagen und Wochen zahlreiche Gedenkveranstaltungen. Anlässlich des Todestages am Freitag wurde unter anderem ein Kranz niedergelegt.

Graf wurde am 2. Januar 1918 bei Euskirchen in Nordrhein-Westfalen geboren. Mit vier Jahren kam er mit seiner Familie nach Saarbrücken und verbrachte dort seine Kindheit und Jugend. Während seiner Schulzeit auf dem Ludwigsgymnasium war er Mitglied im katholischen „Bund Neudeutschland“. Nach dessen Verbot schloss er sich dem „Grauen Orden“ an, ein ebenfalls kritisch zur Hitlerdiktatur stehender katholischer Jugendbund.

Nach Kriegseinsätzen, bei denen er Zeuge von Greueltaten wurde, kam Graf zur Münchner Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Nachdem die Widerstandsgruppe im Februar 1943 auffiel, wurde er gemeinsam mit den Geschwistern Scholl, Alexander Schmorell, Christoph Probst und dem Universitätsprofessor Kurt Huber zum Tode verurteilt.

Schweigender Held

Die Todesstrafe gegen Willi Graf wurde als letzte vollstreckt. Acht Monate lang versuchte die Gestapo, die Namen anderer Mitglieder der „Weißen Rose“ aus ihm herauszupressen. Wegen seines Schweigens wird Graf heute von vielen als Held angesehen.

In Saarbrücken trägt eine Straße und ein zentraler Abschnitt des Saarufers seinen Namen. Außerdem wurde er vor 15 Jahren posthum zum Ehrenbürger ernannt und eine Gedenkstätte auf dem Friedhof St. Johann errichtet. Da der Geburtstag des saarländischen Studenten sich in diesem Januar zum 100. Mal jährte und seine Hinrichtung 75 Jahre zurück liegt, begeht die Landeshauptstadt in diesem Jahr zudem ein Willi-Graf-Gedenkjahr mit zahlreichen Veranstaltungen.