14.11.2018: Landes-AfD will Christiane Christen ausschließen

Landes-AfD will Christiane Christen ausschließen

Die AfD Rheinland-Pfalz hat ein Parteiausschlussverfahren gegen die frühere stellvertretende Vorsitzende Christiane Christen eingeleitet. Grund sei deren Zusammenarbeit mit einem früheren NPD-Funktionär.

In einer Stellungnahme der Parteispitze heißt es, Christen habe systematisch mit dem früheren NPD-Landesvizevorsitzenden Sascha Wagner kooperiert.

Wagner soll bei der Protestbewegung „Kandel ist überall“ mitgearbeitet haben. Christen ist Mitgründerin der Gruppierung, die dem rechtspopulistischen Spektrum zugerechnet wird und sich nach der Ermordung einer 15-Jährigen in der pfälzischen Stadt gegründet hatte.

Christen habe zudem trotz Abmahnung wiederholt durch öffentliche Polemik, Verleumdungen und Schmähkritik die Arbeit der AfD-Landespartei und der AfD-Landtagsfraktion verächtlich gemacht. Die Entscheidung, ein Ausschlussverfahren gegen sie einzuleiten, sei einstimmig gefallen.

Christen: Habe nie mit Wagner kooperiert

Christen wies die Vorwürfe zurück. Sie habe nie mit Wagner kooperiert. Bei den Vorwürfen handele sich um unbewiesene Versatzstücke, die nur den Zweck hätten, sie als Person zu diskreditieren, schreibt sie in einer Stellungnahme.

Der Parteivorstand wolle mit dem Ausschlussverfahren ihre Chancen auf einen Listenplatz für die Europawahl schmälern und kurz vor der Aufstellung der Listen eine lästige Kritikerin aus dem Feld räumen. Christen gilt als interne Gegnerin von AfD-Landeschef Uwe Junge.

AfD hat weiteres Ausschlussverfahren angestoßen

Die AfD will auch den Abgeordneten Jens Ahnemüller ausschließen, den die Landtagsfraktion im September – ebenfalls wegen Kontakten zu Wagner – herausgeworfen hatte. Ahnemüller hatte Kontakte zu ihm eingeräumt, aber einen rechtsextremen Hintergrund zurückgewiesen.