Landau: Hunderte Teilnehmer bei Demo
Bei einer Demo am Samstag in Landau haben viele Menschen teilgenommen. Nach Angaben der Polizei waren vom „Frauenbündnis Kandel“ etwa 100 Personen beteiligt. Bei der Gegendemo des Bündnisses „Aufstehen gegen Rassismus Südpfalz“ seien in der Spitze etwa 800 Menschen vor Ort gewesen. „Es ist sehr gut besucht“, sagte der Polizeisprecher.
Blockade in der Innenstadt
Gegen 16.10 Uhr blockierten laut RHEINPFALZ-Informationen Mitglieder der Antifa die Demoroute und brachten damit die gesamte Demo zum Stillstand. Laut Polizei handelte es sich hierbei um eine Gruppe von rund 25 Personen. Die Blockade war in der Martin-Luther-Straße auf der Höhe der Kronstraße. Dadurch standen die Mitglieder des Frauenbündnisses in der Marktstraße. Die blockierenden Personen konnten ohne Gegenwehr in ein Seitenstraße bewegt werden. Die Personalien der Beteiligten wurden aufgenommen. Auf sie wird eine Anzeige wegen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz zukommen.
Helikopter über der Stadt
Nach RHEINPFALZ-Informationen verlief die Demo bis auf einen Einsatz von Pfefferspray und kleineren Störungen friedlich. Das Pfefferspray wurde benutzt, als ein junger Mann versucht hatte eine Polizeikette zu durchbrechen, um zur Versammlung des Frauenbündnisses zu kommen. Auf den Mann kommt nun eine Strafanzeige wegen Widerstand zu. Weiterhin wurde bei der Durchsuchung eines Teilnehmers der Gegenveranstaltung ein Einhandmesser gefunden und sichergestellt. Der Betroffene muss nun mi einer Strafanzeige wegen Verstoß gegen das Waffengesetz rechnen. Zur Beobachtung der Demonstration flog außerdem ein Helikopter über Landau. Die Versammlung des Frauenbündnisses wurde gegen 18 Uhr beendet. Einige Gruppen der Gegenveranstaltung waren noch bis 19 Uhr im Bereich der Ostbahnstraße. Letztere wurden von den Einsatzkräften zum Bahnhof begleitet.
Grund für Demo
Das Landgericht in Landau hatte im September vergangenen Jahres den mutmaßlich aus Afghanistan stammenden Ex-Freund von Mia zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Richter befanden ihn des Mordes und der Körperverletzung nach Jugendstrafrecht für schuldig. Mia war kurz nach Weihnachten 2017 mitten in einem Drogeriemarkt des nur knapp 20 Kilometer von Landau entfernten Kandel erstochen worden. Der Fall hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt, immer wieder kommt es seither zu Demonstrationen in der Region, teils auch mit Ausschreitungen. | kit/dpa