17.11.2018: Demos von Rechten und Linken bleiben friedlich

Demos von Rechten und Linken bleiben friedlich

Mehrere hundert Einsatzkräfte der Polizei haben am Samstag in Remagen (Kreis Ahrweiler) linke und rechte Demonstranten auseinandergehalten. Wegen einer Bombendrohung musste die Route laut Polizei kurzfristig über die Bundesstraße 9 umgeleitet werden. Die B9 war für drei Stunden gesperrt. Die Polizei zählte rund 130 rechte Demonstranten und 250 linke Gegendemonstranten. Die Demonstrationen blieben friedlich. Nach Remagen kommen seit Jahren am Wochenende des Volkstrauertags Neonazi-Gruppierungen. Grund ist das frühere Kriegsgefangenlager der US-Streitkräfte in Remagen. Die Polizei war mit etwa 700 Beamten im Einsatz.

17.11.2018: Gedenkmarsch „Treue um Treue – Den Toten ein Gesicht geben“

  • Ort: Am Güterbahnhof, 53424 Remagen
  • Zeit: Samstag 17.11.2018, 13:00 Uhr

Mit lediglich etwa 140 Personen folgen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich weniger Neonazis dem Aufruf zum jährlichen Heldengedenken am 17. November 2018 in Remagen. Mit zahlreichen Veranstaltungen demonstrieren etwa 250 antifaschistische Gegendemonstrant*innen gegen den Aufmarsch. Eine Sitzblockade am Bahnhof Remagen verzögert den ursprünglich für 12:00 uhr geplanten Start der Auftaktkundgebung um eine Stunde. Aufgrund einer telefonischen Bombendrohung wird die Marschroute, die ursprünglich durch ein Wohngebiet führen sollte, kurzfristig auf die B9 verlegt, die für drei Stunden gesperrt werden muss. Nach der Hauptkundgebung in der Joseph-Rovan-Allee in Sichtweite der verhüllten Kapelle Schwarze Madonna zieht die Demonstration ohne weitere Zwischenfälle zum Ausgangspunkt am Güterbahnhof zurück. Die Polizei ist mit etwa 700 Beamten im Einsatz. ((»Demos von Rechten und Linken bleiben friedlich«, swr.de, Südwestrundfunk, 17.11.2018 18:26))

Die Rechte Landesverband Südwest

2012 als Nachfolgeorganisation der verbotenen Kameradschaft Nationaler Widerstand Dortmund gegründet, ist neofaschistische Kleinstpartei Die Rechte folglich im Ruhtgebiet am stärksten aufgestellt. Während die Partei auch in Niedersachsen und Teilen Ostdeutschlands auf ein Netzwerk einschlägig bekannter Neonazi-Kader zurückgreifen kann, muss sich der Landesverband Südwest mit einem recht kümmerlichen Häufchen um Florian Grabowski aus dem Raum Alzey begnügen. Im Dezember 2013 als Landesverband Rheinland-Pfalz in Bingen gegründet, ((Alex Wißmann, »Ohne Basis, ohne Vorsitzenden«, lotta-magazin.de LOTTA #55, Lotta Magazin, 26.04.2014)) gilt er seitdem als Auffangbecken für vergrämte ex-NPD’ler in der Region. Aufgrund des geringen Zulaufs – praktisch zeitgleich hat sich die offen faschistische Kleinstpartei Der III. Weg gegründet und den radikaleren Teil der Szene an sich gebunden – wird später aus dem Pfälzer Verband der Landesverband Südwest, der seit dem auch für das Saarland verantwortlich zeichnet.

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