07.05.2018: AfD-Chef wirft Kritikern „krankes Verhalten“ vor

AfD-Chef wirft Kritikern „krankes Verhalten“ vor

Saarbrücken. Nach innerparteilicher Kritik an seinen Äußerungen über behinderte Schüler knöpft sich AfD-Landes- und Fraktionschef Josef Dörr nun seine Gegner im eigenen Landesverband vor.

In einem Mitgliederbrief („liebe Mitretter Deutschlands“) wirft Dörr den Kritikern Niedertracht vor. Gewisse Teile der Partei übernähmen trotz der Kenntnis um seine Erfahrungen und Leistungen bei der Arbeit mit Behinderten die Vorwürfe des politischen Gegners, um innerparteiliche Unruhe zu stiften und Stimmung zu machen. Das sei „ein wahrhaft krankes Verhalten“, so Dörr in dem Brief, der auf den 23. April datiert ist. Der frühere Sonderschulrektor verwies darauf, dass er sein gesamtes Berufsleben dem Wohle behinderter Kinder gewidmet habe. Niemals habe es Zweifel an seinem Engagement und seinen Leistungen für behinderte Kinder gegeben – im Gegenteil.

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23.04.2018: Verein 21 Down Syndrom rügt AfD-Haltung zu Behinderten

Verein 21 Down Syndrom rügt AfD-Haltung zu Behinderten

Saarbrücken. Der Verein Saar 21 Down-Syndrom Saarland hat die Äußerungen des AfD-Fraktionschefs Josef Dörr, der in der Debatte um neue Förderschulen zwischen „normalen“ und „kranken“ Schülern unterschieden hatte, als menschenverachtend zurückwiesen.

„Wir sind entsetzt, dass im Jahr 2018 bei einem Parteivorsitzenden eines Bundeslandes solche Meinungen, Menschenbilder und Unwissenheit vorherrschen“, teilte der Vorstand mit. Dies könne nicht stillschweigend hingenommen werden. Die Inklusion sei für alle Schüler sinnvoll. Auch nicht behinderte Kinder profitierten, etwa in Sozialkompetenz und Empathie. Inhaltlich sei Dörrs Aussage, über das Down-Syndrom falsch. „Trisomie 21 ist eine genetisch bedingte Veränderung in den Chromosomen, also keine Krankheit“, so der Vorstand.

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19.04.2018: AfD vergleicht Förderschüler mit ansteckenden Patienten

AfD vergleicht Förderschüler mit ansteckenden Patienten

Saarbrücken. Mit Empörung und Entsetzen haben Interessenverbände von Menschen mit Behinderung auf die jüngsten Äußerungen des AfD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Josef Dörr, reagiert. Dieser hatte am Mittwoch während einer Debatte zum Thema Förderschulen zwischen „normalen“ und „kranken“ Kindern unterschieden. Konkret sagte er: „Was aber unter keinen Umständen geht, ist, dass in dem gleichen Krankenhaus oder er gleichen Abteilung dann auch Menschen sind mit übertragbaren Krankheiten, schweren ansteckenden Krankheiten. Das ist ein Bild. Aber in der Schule haben wir die gleiche Situation.“ Durch die Inklusion würden an Schulen „Kinder mit Downsyndrom unterrichtet (…) mit anderen Kindern, die ganz normal, gesund sind“. Der gemeinsame Unterricht könne auch mit „kranken“ Kindern funktionieren, sei bei Kindern mit sozial-emotionaler Beeinträchtigung aber nicht umsetzbar.“Die Äußerungen des AfD Fraktionsvorsitzenden Josef Dörr können nur als in höchsten Maße menschenverachtend bezeichnet werden. Sie entlarven in beklemmender Weise aber den ‚Geist‘ dieser Partei und ihrer Vertreter. Das sollte uns hellhörig machen und in Alarmbereitschaft bringen! Für die öffentlichkeitswirksame Präsentation dieser Gedanken schreckt Herr Dörr auch vor Diffamierungen und menschenrechtsverletzenden Äußerungen nicht zurück“, sagte am Donnerstag (19. April) Traudel Hell vom Verein Miteinander Leben Lernen (mll). Inklusive Bildung und Anerkennung von Vielfalt sei das Ziel aller demokratischen Kräfte. Es brauche die Anstrengung aller aufgeklärter Menschen, dies umzusetzen.

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