Kandel: Für Samstag wieder Demonstrationen angemeldet
In Kandel wird wieder demonstriert: Nach den teils von Gewalt begleiteten Aktionen vom 24. März sind für Samstag erneut drei Demonstrationen von Vertretern verschiedener Lager angemeldet worden, wie die Kreisverwaltung Germersheim am Mittwoch mitteilte. Darunter sind eine dem bürgerlich-rechten bis rechtspopulistischen Spektrum zugerechnet Aktion unter dem Motto „Migrationspolitik, Innere Sicherheit“ sowie eine Versammlung einer dem linken Lager zugerechneten Gruppierung unter dem Titel „Männerbündnis Kandel“.
Am 5. Mai soll ein „Neues Hambacher Fest“ stattfinden. Das Kölner Institut für Vermögensentwicklung hat für diesen Termin das Hambacher Schloss gemietet. Hinter dem Unternehmen steht der 53-jährige Max Otte, Professor für Betriebswirtschaftslehre und bekannt geworden durch sein Buch „Der Crash“, mit dem er 2006 die Finanzkrise im Jahr 2007 voraussagte. Otte ist CDU-Mitglied und nach eigener Aussage AfD-Wähler. Er rechnet mit 1000 Teilnehmern beim Fest, laut der Stiftung Hambacher Schloss darf er aber nur 600 zulassen. Zu den Referenten zählen prominente Kritiker der aktuellen Flüchtlingspolitik wie Thilo Sarrazin und Vera Lengsfeld. Bei der Stadt hat Otte eine Demonstration angemeldet: Sie soll am Veranstaltungstag um 8 Uhr, wahrscheinlich vom Neustadter Hauptbahnhof aus, hoch zum Schloss führen. Otte wollte auch das Außengelände des Hambacher Schlosses mieten, das lehnt die Stiftung aber ab. Laut Veranstalter dürfen nur „verfassungstreue Bürger“ kommen. |wkr
Staatsschutz ermittelt nach mutmaßlichem Neonazi-Angriff in Regionalexpress
Nach einem Vorfall im Regionalexpress Anfang März zwischen Landstuhl und Saarbrücken ermittelt jetzt der Staatsschutz. Es könnte sich um eine politisch motivierte Straftat gehandelt haben. Der mutmaßliche Täter will nichts von etwaigen Ermittlungen wissen.
Dieser Facebook-Post bezieht sich offensichtlich auf den Vorfall am 3. März. Screenshot: Facebook/SOL.DE
Nach einer tätlichen Auseinandersetzung in einem Regionalexpress ermittelt jetzt der Staatsschutz. Die Bundespolizei in Bexbach, die eigentlich für Angelegenheiten mit der Bahn zuständig ist, gab laut „Saarbrücker Zeitung“ den Fall nach Kaiserslautern weiter. „Es könnte sich um eine politisch motivierte Straftat handeln“, zitiert das Blatt den Bexbacher Bundespolizei-Sprecher Dieter Schwan.Der mutmaßliche Täter, Alexander Flätgen aus Sulzbach, soll einem 17-Jährigen am 3. März auf der Rückfahrt von einer Demonstration in Kandel/Rheinland-Pfalz eine Kopfnuss erteilt haben. Außerdem habe er laut Aussage des Opfers auch eine Frau geschlagen. Flätgen ist Sprecher der rechten Bürgerinitiative „Sulzbach wehrt sich“. Der 17-Jährige ist Kommunalpolitiker der Linkspartei.
Griff Neonazi 17-jährigen Linken-Politiker in Zug nach Saarbrücken an?
Einen Vorfall im Zug zwischen Landstuhl und Saarbrücken ermittelt jetzt die Bundespolizei in Bexbach. Der Täter könnte sich in einem Facebook-Post verraten haben.
Dieser Facebook-Post bezieht sich offensichtlich auf den Vorfall am 3. März. Screenshot: Facebook/SOL.DE
Die Bundespolizei Bexbach ermittelt in einem Vorfall am Samstagabend (4. März). Das bestätigt deren Sprecher Dieter Schwan auf SOL.DE-Nachfrage. So hätten sich zwei Opfer einer tätlichen Auseinandersetzung auf der Fahrt zwischen Landstuhl und Saarbrücken bei der Polizei gemeldet.
Rund zwei Monate nach dem gewaltsamen Tod eines 15-jährigen Mädchens im südpfälzischen Kandel sind am Samstag vier Demonstrationen durch die kleine Stadt gezogen. Die Veranstaltungen waren am Nachmittag gestartet und blieben laut Polizei ohne größere Störungen.
An den Kundgebungen nahmen nach Polizeiangaben insgesamt etwa 4.500 Menschen teil. Dabei sei es auch zu Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten gekommen, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Es habe zwei Festnahmen wegen Verstößen gegen das Vermummungsverbot gegeben. Außerdem habe jemand eine Flasche geworfen. Größere Störungen hätten aber verhindert werden können. Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften vor Ort.
Die Demonstration am Sonntag in Kandel wird von Veranstaltern und Teilnehmern im Netz als Erfolg gefeiert. Dies zum Teil unter falschen Voraussetzungen: Anders als vom Versammlungsleiter Marco Kurz behauptet, hat die Polizei nicht 2000 sondern nur 1000 Teilnehmer gezählt. Aber dafür standen in der Demonstration des „Frauenbündnisses Kandel“ Vertreter von Gruppierungen Seite an Seite, die bisher jede Zusammenarbeit ausgeschlossen haben.
Vier baden-württembergische Landtagsabgeordnete der AfD scherten sich nicht um die Aufforderung der Parteiführungen in Rheinland-Pfalz und im Kreis Germersheim, nicht an der Veranstaltung teilzunehmen. Im Raum Karlsruhe und Umgebung wurde weiter für die Demonstration geworben.
Nachdem Anfang Januar eine als Schweigemarsch angemeldete Kundgebung und einige Tage später eine NPD-Demonstration mit Gegenkundgebung stattgefunden hat, ist nun wieder eine Demo vom dm-Markt bis zum Marktplatz geplant. Hintergrund ist der gewaltsame Tod der 15-jährigen Schülerin Mia.
Dieser Tage landete in den Briefkästen der Kandeler Bürger ein zweiseitiges bedrucktes Schreiben, das zur Teilnahme auffordert.
Demonstration gegen Rechts auf dem Alzeyer Roßmarkt
Alzey – (te). Bei einer Demonstration bezog das Bündnis „Alzey gegen Rechts“ am Samstagnachmittag auf dem Fischmarkt klar Stellung gegen die rechtsextreme Partei „Die Rechte“. Die hatte vor dem Hintergrund des Mordes an einer 15-Jährigen in Kandel auf dem Roßmarkt zu einer Kundgebung aufgerufen. Während das Bündnis rund 60 Teilnehmer auf die Beine stellte, blieben die Rechten auf dem Roßmarkt trotz Unterstützung aus der Pfalz mit acht Personen unter sich, denn Zuhörer gab es bei regnerischem Wetter auf dem von starken Polizeikräften kontrollierten Roßmarkt keine.
Zirkus Knie: Friedlicher Protest gegen die Haltung von Wildtieren
Neunkirchen. Gegen die Wildtierhaltung im Zirkus Charles Knie, der von Dienstag bis zum heutigen Donnerstag auf dem Neunkircher Eisweiher gastiert, haben gestern Abend rund 50 Menschen protestiert. Wie die Neunkircher Polizei der Saarbrücker Zeitung auf Anfrage mitteilte, kam es im Verlauf der genehmigten Demonstration zu einer brenzligen Situation, als ein Dutzend Personen, die augenscheinlich der rechten Szene zuzuordnen waren, sich gegen den Willen den Demonstranten anschließen wollten.
Es habe eine spontane „Antifa-Demonstration“ gegeben. Der Polizei gelang es durch ihre Verhandlungen, dass die unerwünschten Demoteilnehmer den Platz friedlich verließen. Die genehmigte Demonstration gegen Wildtierhaltung in Zirkussen fand schließlich gegen 19.30 Uhr ihr friedliches Ende.
Brauner Aufmarsch gegen „fremdgesteuerte Politiker“
Alzey – Unter dem Motto „Wir zahlen nicht für eure Krise. Wir sind nicht das Sozialamt der Welt!“ soll am Samstag in der Nibelungenstadt Alzey im südöstlichen Rheinland-Pfalz eine rechtsextreme Demonstration stattfinden.
Veranstalter des braunen Aufmarsches sind der NPD-Kreisverband Alzey-Worms, die „Initiative Südwest“ und die „Nationalen Sozialisten“ aus Mainz-Bingen-Kreuznach („Naso MzBi“). Als Redner sind Daniel Knebel (stellvertretender NPD-Landesvorsitzender Hessen), Heiko Frech („Initiative Südwest“), Klaus Acker (NPD-Kreisrat im Landkreis Alzey-Worms) und Klaus Armstroff (NPD-Vorsitzender Kreisverband Deutsche Weinstraße) angekündigt. „22.09.2011: Brauner Aufmarsch gegen „fremdgesteuerte Politiker““ weiterlesen